Im Nachgang zur Jugendbeiratssitzung am
10.2.21 ging der als Anlage beigefügte Antrag des Jugendreferenten Dr. Stephan
Küntzer ein.
Sachvortrag kinder- und jugendfreundliche Kommune
Kitzingen
- Stand 22.2.2021
Bundes-,
Landes,- und kommunalpolitischer Auftrag zur Umsetzung der UN
Kinderrechtskonvention
Im Jahr 1992 ratifiziert die Bundesrepublik Deutschland die
UN-Kinderrechtskonvention von 1989 und verpflichtet sich somit zur Umsetzung
der Schutz-, Förder- und Beteiligungsrechte junger Menschen. Schutz, Förderung
und Beteiligung finden vor allem im Alltag junger Menschen, und somit in vielen
Bereichen auf kommunaler Ebene statt.
In Anlehnung an die internationale „Child Friendly Cities-Initiative“
wird in der Folge der Verein „kinderfreundliche Kommunen“ durch das Deutsche
Komitee für UNICEF und dem Deutschen Kinderhilfswerk im Jahr 2012 gegründet.
Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
zielt das Programm auf die bewusste Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention mit
konkreten Maßnahmen für mehr Kinderfreundlichkeit in Kommunen ab.
In der Jugendbeiratssitzung vom 26.11.2020
wurde erstmals das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ durch Herrn Kulczynski
vorgestellt, was im Teilnehmerkreis auf große Resonanz gestoßen ist. Hieraus
resultierte der Auftrag, einen ersten Kontakt aufzubauen und die Konditionen zu
erkunden. In der Jugendbeiratssitzung vom 10.02.2021 stellte Frau Dr. Brückner
vom Verein „kinderfreundliche Kommunen“ das Zertifizierungsprogramm detailliert
vor. Der Jugendbeirat sprach sich nach anschließender Diskussion einstimmig
dafür aus, dem Stadtrat die Teilnahme an diesem Zertifizierungs- und
Entwicklungsprozess zu empfehlen.
Notwendigkeit
und Chancen
Ein solcher, extern begleiteter Prozess
bietet der Stadt neben der Chance durch eine Zertifizierung unsere
Kinderfreundlichkeit zu „belegen“, vor allem einen begleiteten/unterstützten
Prozess um Kinderrechte und Kinderschutz in den Fokus zu rücken und
Beteiligungsmöglichkeiten auf verschiedensten Ebenen voranzubringen. Es wird
hierin eine sehr gute Möglichkeit gesehen, Kinder und Jugendliche schon früh
gestalterisch ins kommunale Geschehen miteinzubinden. Diese sicherlich
notwendige erste Stufe ins mündige Bürgerdasein bekommt durch das „externe
Coaching und Controlling“ eine zusätzliche Qualität und einen wirkungsvollen
Nachdruck.
Ein solcher Prozess (über 4 Jahre) gibt den
politischen Entscheidungsträgern und der Stadtverwaltung die Möglichkeit, die
vielen guten Ideen und Projekte aber auch die noch offenen „Baustellen“ in
einem Gesamtkonzept inhaltlich und zeitlich zu ordnen und er bringt die Stadt
in Sachen Zielklarheit, Aufgeräumtheit und Selbstverpflichtung zur Gestaltung
einer Kinderfreundlichen Kommune in dieser Ratsperiode sicherlich an ein erstes
großes Zwischenziel.
Rahmenbedingungen
für die Umsetzung
Der Verein, der diese Initiative in den
Kommunen umsetzt, benötigt als Startschuss einen entsprechenden Beschluss des
Stadtrates. Zudem gibt es im schriftlichen Teilnahmeantrag (siehe Anhang)
einige „zentralen Verpflichtungen“, vor allem für die
Kommunalverwaltung.
Zum Personal:
Die dort angegebenen 20WS werden durch
jungStil (Hr. Schübert und Hr. Kulczynski) kooperativ abgedeckt. Es ist keine
Stellenerhöhung im Zusammenhang mit einem Zertifizierungsprozess geplant.
Zu den Kosten:
Die Kosten betragen bei einer Laufzeit von 4
Jahren 6.000€/Jahr. Entscheidet man sich nach Ablauf für die Verlängerung des Prozesses
bzw. für einen zweiten 4 Jahres-Prozess, halbieren sich die Kosten.
Zum Prozess:
Details zum Prozess finden sie in den
Unterlagen von Frau Dr. Brückner, welche sie im Anhang finden.
1. Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.
2. Die Stadt Kitzingen bewirbt sich als
Familien freundliche Kommune und startet den dafür vorgeschrieben Prozess.