Änderungen/Ergänzungen zur Beschlussvorlage vom 21.03.2017 für die Stadtratssitzung am 04.04.2017 sowie zur Sondersitzung am 20.07.2017 sind nachfolgend ebenfalls in grüner Schrift dargestellt. Beide Beschlussvorlagen liegen als Anlage bei.

 

I.             Ausgangssituation

-          Historie: Im Jahr 1988 wurde das sogenannte „Niesers Haus“ in der Schrannenstraße 1 aufwendig saniert und zu einem „Informationszentrum mit Fremdenverkehrsamt“ umfunktioniert.

Die Touristinformation befindet sich seitdem im Erdgeschoss. Im 1. und 2. Obergeschoss war bis 2015 die Richard-Rother-Stube untergebracht. Diese war schon Jahre zuvor nicht mehr aktiv genutzt oder beworben worden, da die Besucherzahlen für eine ganzjährig geöffnete Ausstellung nicht ausreichten.

Die Richard Rother-Exponate werden künftig im Depot des Städtischen Museums fachgerecht eingelagert.

-          Personalsituation:
Die Personalsituation hat sich seit Beginn der Touristinformation im Mai 1990 von 1,0 Stellen (im Jahr 1991: 1,75 Stellen) der Entwicklung und Bedeutung des Tourismus in Kitzingen angepasst und liegt aktuell im Jahr 2017 bei 3,5 Stellen.

Diese Erhöhung ist unter anderem zurückzuführen auf

-         Steigerung des Tages- und Ausflugstourismus in der Stadt Kitzingen (v. a. durch Mainradweg, Gartenschau, VGN-Anschluss, Wohnmobilstellplatz, Hotelschiffe)

-         erweitertes Aufgabengebiet, z. B. Betreuung Wohnmobilstellplatz, Schiffsanlegestelle, Wanderwege

Umständehalber wird Frau Then ab 01.01.2018 nicht mehr als Leiterin zur Verfügung stehen. Die Stelle wurde für 3 Jahre befristet ausgeschrieben.

 

-            Raumsituation:
siehe Anlage „Nutzungskonzept Touristinformation vom 10.08.2016“

-            Arbeitsplatzsituation:
Zeitgleich sind bis zu 4 Personen in den Räumlichkeiten im Erdgeschoß tätig. Der parallel dazu stattfindende ganztägige Publikumsverkehr lässt dabei kein Arbeiten in ausreichender Ruhe und Konzentration zu. Telefonate, Absprachen und Besprechungen können zudem von den Gästen ungehindert mitangehört werden.

-            Präsentationsfläche:
Die große Auswahl an Prospekten kann trotz ca. 20 Meter Regalfläche nicht attraktiv und übersichtlich dargestellt werden. Platz für Verkaufsmaterial (Postkarten, Souvenirs, Radkarten) ist nicht vorhanden. Der Gast hat keine zufriedenstellende Sitzmöglichkeit. Die Beratung etwa eines Pärchens im Sitzen an einem Tisch für Notizen ist nicht möglich.

 

 

 

II.    Zukünftige Situation

-         Die Anforderungen aus Sicht der Gäste und Bürger an eine zeitgemäße Touristinformation haben sich seit 1989 stark verändert.
Als erste Anlaufstelle für Gäste muss eine Touristinformation heutzutage nicht nur durch die kompetente Beratung sondern auch durch die Informationsmöglichkeiten in den Räumlichkeiten „Lust auf die Stadt“ machen. Der Gast soll gerne Zeit in Kitzingen verbringen. Und durch den längeren Aufenthalt auch mehr Angebote nutzen (Gastronomie, Museen, Übernachtung, Einzelhandel etc.). Auch für Einheimische ist die Touristinformation oftmals der erste Ansprechpartner (Hinweise jeglicher Art, Planung von Ausflügen, Fragen zu Freizeiteinrichtungen/Veranstaltungen in der Stadt).

Die Tourismuswerbung nutzt verstärkt moderne Medien. Digitale Informationen müssen dem Gast auch in den Räumlichkeiten der Touristinformation sicht- und nutzbar gemacht werden – sei es in Form von Apps auf einem Tablet (Mainradweg-App), Online-Buchungsmöglichkeit von Unterkünften und anderen Freizeitangeboten, Veranstaltungshinweise auf Social-media-Kanälen oder imagebildende Bildschirm-Präsentationen (Stichwort „Storytelling“).

 

Der Zugang zur Touristinformation muss barrierefrei sein.

 

-         Die Arbeitsplätze sollen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, insbesondere was Licht, Lautstärke und Datenschutz angeht.

 

Bei einem Ortstermin am 29.06.2017 wurde den Mitgliedern des Stadtrates vor Ort die Überlegungen und Pläne der Touristinformation vorgestellt und einvernehmlich zur Kenntnis genommen. Die durchaus vorstellbare Nutzung des ebenfalls besichtigten Kellers ist nicht Teil der aktuellen Planungen.

 

III.           Einschätzung des Bauamtes hinsichtlich Brandschutz und Finanzen
siehe Anlage „Aktenvermerk Bauamt vom 07.02.2017“

IV.          Fazit

Die Touristinformation soll eine zeitgemäße, gästeorientierte Servicestelle der Stadt Kitzingen werden. Als erste Anlaufstelle für Gäste soll sie repräsentieren, wie Kitzingen sich zukunftsorientiert und innovativ weiterentwickelt.
Mit modernen und umfassenderen Informationsmöglichkeiten würde die Stadt Kitzingen der wachsenden Bedeutung des Tourismus gerecht.

Die räumliche Arbeitsplatzsituation in der Touristinformation muss der veränderten Personalsituation sowie den eingeschränkten Lagermöglichkeiten angeglichen werden.

Hiervon unberührt bleiben inhaltliche Überlegungen zur Ausrichtung des Tourismus in Kitzingen. Ziele wurden bereits in der Sondersitzung am 20.07.2017 (siehe Anlage) dargestellt. Aus Sicht der Tourismusverantwortlichen hat sich der Tourismus in der Stadt Kitzingen in den letzten Jahren sehr positiv und den Anforderungen der Zielgruppen entsprechend entwickelt (Wohnmobilstellplatz, Flussschifffahrt, Mainradweg, Wanderwege/Weinwandertag, steigende Übernachtungszahlen und wachsender Tagestourismus).

Ob die künftige Leitung der Touristinformation neue Akzente setzen möchten bleibt abzuwarten. Es geht mit diesem Beschluss darum, den Rahmen (Erscheinungsbild, Raumangebot, Repräsentation) für die kommenden 10-20 Jahre zu schaffen.

 

 

 

1.    Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.

2.    Es besteht Einverständnis, dass sich die Touristinformation auf die Räumlichkeiten der ehemaligen Richard-Rother-Stube ausweitet und in diesem Zuge die gesamten Räumlichkeiten renoviert werden.

3.    Das Bauamt wird beauftragt, die Renovierung zu planen.

4.    Die erforderlichen Haushaltsmittel sind in der Finanzplanung bereitzustellen.