Betreff
Inventarisierung des Bestandes von Richard Rother
Vorlage
2020/237
Art
Sitzungsvorlage (Beschluss)
  1. Ausgangssituation

 

  • Richard Rother (1890-1980), der erste Kulturpreisträger der Stadt Kitzingen, hat mit seinem Werk und insbesondere mit seiner Holzschnittkunst maßgeblichen Einfluss auf das Image und die Wahrnehmung des fränkischen Weinlandes.
  • Anlässlich seines 125. Geburtstages hat die Stadt Kitzingen eine von “multiculture“ (KD Christof, Renate Haas) konzipierte Ausstellung präsentiert. Siehe hierzu das Vorwort des Ausstellungskataloges von KD Christof (Anlage 1), der für diese Ausstellung viel Lob erhalten hatte. Dies insbesondere auch unter dem Aspekt, dass Richard Rother wegen zahlreicher Aufträge in der Zeit von 1933-1945 immer wieder kritisch beäugt wurde.
  • Bezirksheimatpfleger Professor Dr. Klaus Reder verfolgt seit Jahren das Ziel, ein sogenanntes Richard- Rother- Zentrum zu etablieren und sieht Kitzingen als dafür prädestiniert. Dabei ist keineswegs daran gedacht, eine “neue Richard-Rother-Stube“ oder gar eine Dauerausstellung/Museum zu schaffen. Vielmehr ist beabsichtigt, das Werk zu digitalisieren und eine fachgerecht erstellte Datenbank für die Wissenschaft aber auch die Öffentlichkeit bereitzustellen.
  • Mit Blick auf die beschlossene Generalsanierung der Touristinfo muss die dortige             “Richard-Rother-Stube“ ohnehin ausgelagert werden. Diese Gelegenheit wurde im Jahr 2018 zum Anlass genommen und im Rahmen der Zuständigkeit des Oberbürgermeisters ein erster Inventarisierungsauftrag erteilt (siehe Anlage 2).

Wie unter 2.4 zu sehen, steht eine mögliche Auftragserweiterung unter dem Vorbehalt   einer Stadtrates- Entscheidung. Diese sollte nun getroffen werden.

  • Professor Dr. Reder hat auf Nachfrage erklärt, dass der Bezirk nach wie vor sehr großes Interesse an diesem Vorhaben hat, Mittel der Kulturstiftung sicherlich bereitgestellt werden.

Bereits den ersten Auftrag in Höhe von 10.000 hat die Kulturstiftung mit 50% (5000 ) gefördert.

  • Der Bezirksheimatpfleger unterstützt ausdrücklich die Fortführung der Inventarisierung durch “multiculture“.

Herr Christof hat sich spätestens mit der Ausstellung als einer der besten Kenner des Rotherwerks einen Namen gemacht.

  • Durch die Maßnahmen würden die überwiegend im Eigentum der Stadt befindlichen Rotherwerke endlich zusammengefasst werden. Bislang waren sie auf die Tresore im Rathaus sowie im Museum und in der Richard-Rother- Stube verteilt.
  • Erst im vergangenen Jahr hat Frau Karin Rother, Schwiegertochter des Künstlers, den Nachlass des Schwiegervaters an die Stadt Kitzingen übereignet. Im Nachgang zum Tod von Alt-Oberbürgermeister Schardt hat die Stadt dessen Rother- Bestände erworben.
  • Für eventuelle Ergänzungskäufe, die der Stadt angeboten wurden, sollte ein Haushaltsansatz (Vorschlag 5000 ) bereitgestellt werden.
  • Für die Zusammenfassung der Rother- Bestände genügt ein trockener, sicherer Raum mit 30-40 m2. Derzeit wird geprüft, ob eine nicht mehr vermietbare Wohnung in der Grabkirchgasse 9 als Lagerfläche (eventuell auch für die Kostüme der Häcker-Chronik) geeignet ist.

 

  1. Fazit

   

Angesichts der dargestellten Informationen schlägt die Verwaltung vor, die empfohlenen Beschlüsse zu fassen.

 

 

 

 

1.      Vom Sachvortrag Nr. 2020/237 wird Kenntnis genommen.

 

2.      Es besteht Einverständnis, den im Eigentum bzw. Besitz befindlichen Bestand des Werks von Richard Rother vollständig zu inventarisieren.

 

3.      Mit der Inventarisierung wird „multiculture“ unter den in der Vereinbarung vom 22.06.2018 genannten Konditionen beauftragt.

 

4.      Die Verwaltung wird beauftragt, einen Zuschussantrag an die Unterfränkische Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken zu richten.

 

5.      Im Haushalt werden für die Inventarisierung in den Jahren 2021 und 2022 jeweils 25.000 € bereitgestellt, für den Ankauf weiterer Rother-Werke ein Betrag in Höhe von 5.000 €.