Betreff
Antrag der Bayernpartei vom 02.02.2019;
Insektenfreundliche Gestaltung und Pflege von öffentlichen Grünflächen
Vorlage
2019/123
Aktenzeichen
SG 63
Art
Sitzungsvorlage (Beschluss)

 

Antrag Bayernpartei vom 02.02.2019:

 

Nicht zuletzt durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ist der Rückgang fast aller Insektenarten, welcher auch durch diverse Studien belegt ist wieder in den Fokus der breiten Öffentlichkeit gelangt.

 

Experten gehen mittlerweile davon aus, dass 75 % der fliegenden Insekten in den letzten 25 Jahren verschwunden sind. Mit diesen Insektensterben drohen ganze Nahrungsketten der Natur zusammenzubrechen. Nicht nur Vögeln, Fledermäusen und anderen Tieren fehlt die Nahrungsgrundlage, auch wir Menschen sind auf die Bestäubung von Nutzpflanzen beispielsweise durch die Bienen angewiesen.

 

Vor diesem Hintergrund ist es dringend geboten, dass neue Parks und Grünflächen, die im Zuge der Stadtentwicklung in Kitzingen entstehen, insektenfreundlich gestaltet werden. Hier sollte bereits bei der Ausschreibung und Planung für eine Gestaltung gesorgt werden, welche die Artenvielfalt im städtischen Raum fördert. Die nächsten Gelegenheiten finden sich bei der Gestaltung des sogenannten Ami-Spielplatzes im Stadtteil Siedlung sowie bei der Gestaltung des Deuster Areals.

 

Zudem lässt sich auch im laufenden Betrieb der Grünpflege, beispielsweise im Gartenschaugelände für die Insekten einiges tun. So sollten Flächen frühestens gemäht werden, wenn Blütenpflanzen ausgesamt haben. Außerdem sollen so weit wie irgend möglich Blüh- und Altgrasstreifen stehen gelassen bzw. die Pflege in Teilmahd erfolgen, damit Insekten jeweils auf andere Flächen während des Mähvorgangs ausweichen können.

 

 

Vor diesem Hintergrund darf ich den Stadtrat um folgende Beschlussfassung bitten:

 

1.    Die Stadt Kitzingen setzt sich konkrete Vorgaben für insektenfreundliche Gestaltung bei der Neu- und Umgestaltung von Grün- und Parkflächen, beispielsweise durch Insektenweiden, lang blühende Bäume und Gehölze, Feldhecken und Steinhaufen.

 

2.    Die Stadt Kitzingen passt ihr Pflegegegebenheit für öffentliche Flächen im Hinblick auf Insektenfreundlichkeit an, zum Beispiel durch den Mähturnus, speziellen Saatgut aber auch durch zeitlich versetztes Mähen bei größeren Grünflächen, z. B. in Form von Mähmosaiken.

 

 

 

Stellungnahme der Verwaltung:

 

Die o. g. Forderungen aus dem Antrag werden bei Maßnahmen des Stadtbauamtes / Stadtgärtnerei bereits seit mehreren Jahren berücksichtigt.

Neben zusätzlich angelegten Flächen mit Blütenpflanzen wird besonders bei der Pflege der öffentlichen Grünflächen Wert darauf gelegt, dass durch zeitlich und räumlich versetztes Mähen Blühstreifen stehen bleiben.

Viele Flächen im Stadtgebiet werden nur zweimal im Jahr gemäht; im trockenen Jahr 2018 sogar nur einmal. Im Gartenschaugelände gibt es Flächen, die seit zwei Jahren nicht mehr gemäht wurden.

1.    Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.

 

2.    Die Stadt Kitzingen setzt sich konkrete Vorgaben für insektenfreundliche Gestaltung bei der Neu- und Umgestaltung von Grün- und Parkflächen, beispielsweise durch Insektenweiden, lang blühende Bäume und Gehölze, Feldhecken und Steinhaufen.

 

3.    Die Stadt Kitzingen passt ihr Pflegegegebenheit für öffentliche Flächen im Hinblick auf Insektenfreundlichkeit an, zum Beispiel durch den Mähturnus, speziellen Saatgut aber auch durch zeitlich versetztes Mähen bei größeren Grünflächen, z. B. in Form von Mähmosaiken.